Melancholie macht sich breit über unserem Land. Doch steckt in jeder Krise nicht auch eine Chance?
Und wem das als Zitat noch nicht gefällt, der findet vielleicht in Albert Einstein eine Alternative. Denn der sagte: „In jeder Schwierigkeit lebt die Möglichkeit.“ Als im März 2020 die ersten Geschäfte wegen des Coronavirus ihre Pforten schlossen und die Straßen wie leer gefegt waren, da machte sich bei uns neben einem Gefühl von Hilflosigkeit auch die Angst breit. Angst davor, was jetzt mit uns passiert. Denn gegen etwas anzukämpfen, dass man nicht sehen kann, ist schwer, sehr schwer sogar. Mitarbeiter kämpfen mit der Angst um ihre Arbeitsplätze, Firmen um ihre Existenz, und mancher kämpft ums blanke Überleben.
Doch ist Angst nicht immer etwas Schlechtes, wie uns immer wieder weisgemacht wird. Angst ist auch ein Schutz. Angst, wenn sie nicht pathologisch ist (also krankmachend), schärft unsere Sinne und lässt uns wach werden. Und genau das brauchen wir alle in diesen schwierigen Zeiten. Einen wachen Geist, der uns eben nicht nach dem Vogel-Strauß-Prinzip den Kopf in den Sand stecken lässt, sondern uns dazu auffordert, zukunftsorientiert nach vorne zu blicken.
Wenn es dann doch nun mal notwendig ist, beim vielgeliebten Einkaufsbummel eine Maske zu tragen, dann machen wir das doch. Nichts leichter als das. Unser Land steckt, wie alle Länder grade in ernsten Schwierigkeiten, denn keiner hatte eine Agenda für Armageddon. Umso mehr ist es eine Frage der Haltung, wie wir gemeinsam mit dieser Krise umgehen. Es lohnt sich gerade jetzt, nach einer Haltung zu suchen, die uns einen neuen Weg aufweist, mit genau solchen Krisen umzugehen.
Einfallt weicht der Vielfalt. Und seien wir doch mal ehrlich, eine Krise ist genau das, was sie ist, eine Krise eben. Keiner will sie haben, aber alle müssen mit ihr leben. Wenn wir jetzt, wo sich der Nebel der Erstarrung verzogen hat, mal genau hinsehen, dann fällt uns auf, dass wir doch schon eine ganze Menge erreicht haben, oder? Neben mehr Achtsamkeit für sich selbst und seine Mitmenschen haben es sogar starre Strukturen wie beispielsweise Finanzämter geschafft, binnen kürzester Zeit alle Mitarbeiter mit Laptops und der notwendigen Software auszustatten. Homeoffice hieß die Devise und war keine lästige Pflicht mehr, sondern wurde zur Kür.
Und viele stellten fest, dass man damit ja auch schon früher hätte anfangen können. Plötzlich ging das mit dem Vertrauen in die Mitarbeiterschaft wie von ganz alleine. Und siehe da, die Arbeit wurde erledigt, auch ganz ohne Kontrolle. Neue Wege entstehen beim Gehen, und genau das machen viele Menschen jetzt, neue Wege gehen. Wir haben angefangen zu lernen, dass das, was uns nicht kaputt macht, uns nur stärker und mutiger werden lässt. Und mutig sein müssen wir jetzt auch. Es bleibt uns gar nichts anderes übrig, als über unseren Schatten zu springen und neu zu denken.
Da ist es doch nur eine notwendige Konsequenz, jetzt gemeinsam die Ärmel hochzukrempeln und nach vorne zu blicken. Betrachten wir die Krise als eine gemeinsame Chance nach vorne zu blicken, alte Muster zu überdenken und dem Neuen eine Plattform zu bieten, sich wie ein Pflänzchen zu entwickeln. Es ist schon lange nicht mehr fünf vor zwölf, sondern schon drei nach zwölf. Lasst uns gemeinsam besser werden und voneinander lernen.
Gemeinsam etwas tun ist die Pointe der Geschichte. In diesem Sinne: Vergeude keine Krise!